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Magazin

26.09.2025

Chrom oder Messing als Unterscheidungsmerkmal

Liebe Klavierfreundinnen und -freunde,

die Unterschiedlichkeit von Klavieren ist heutzutage rein optisch recht gering für jeden, der sich nicht intensiv mit den Instrumenten auseinandersetzt. Das gilt allerdings für fast alle Gebrauchsgüter: Kühlschränke, Autos, Bügeleisen – alle sehen mehr oder weniger genau so aus wie die anderen, nur dass die Markennamen unterschiedlich sind.

Klar, es gibt sogar das Moment, dass man einen Bosch- oder Siemens-Artikel im Handel sieht, beide aber absolut identisch sind, da die beiden Firmen längst zusammengehören.

Sicherlich wollten die Hersteller im ersten Moment vor allem auf Kundenwunsch eingehen, indem sie das Design den erfolgreichsten Artikeln anglichen. Doch das führte auch zu einer absoluten Egalisierung der Optik. Das, was sich noch unterscheidet, ist das, was man nicht sieht, im Inneren der Artikel. Und das ist bei Instrumenten auch so.

Aber dies ist gerade für weniger geübte Klavierspieler ein Problem, denn wie soll man die Unterschiede im Klang und in der Spielart herausfinden, wenn man bislang nur selten am Instrument gesessen hat.

Grundsätzlich war dies in den 1990er Jahren noch anders: Applikationen am Gehäuse, Designinstrumente wie die Maly-Klaviere von Sauter, man erkannte die Instrumente eines Herstellers oftmals. Zwar gibt es die Maly-Instrumente noch, aber wenn man in einen größeren Klavierfachhandel kommt, dann erkennt man sofort: Es gibt vor allem schwarze Instrumente, nur wenige weiße und selten einmal ein furniertes Klavier. Die wirklichen Unterschiede sind in den Gehäuserundungen zu finden, die es entweder gibt, oder aber nicht.

Zudem sind die Unterschiede der Beschläge mittlerweile ein Unterscheidungsmerkmal: Es gibt die Pedale und die Scharniere einmal in Messing oder in Chrom. Aber wirkliche Applikationen am Gehäuse findet man nur selten. Es ist schade, dass die Hersteller sagen: Ja, aber die Kunden wollen in der Regel schwarze hochglanzpolierte Gehäuse haben.

Mag sein, dass dies einmal so war, aber ist das immer noch so? Hat man die Kunden einmal in einer repräsentativen Studie befragt? Es ist so wie bei Automobilen: Es spart einfach auch Zeit und Aufwand im Bau der Gehäuse, wenn man fast alle schwarz herstellt. Eine andere Farbe kostet dann schon einen Aufpreis, ganz zu schweigen von Furnieren bei Klavieren.

Wie schon erwähnt, war das nicht immer so. Schade, dass es auch bei so individuell gespielten Instrumenten wie Klavieren und Flügeln zu solch einer optischen Egalisierung gekommen ist, da ich denke, dass es viele Kunden gäbe, die auch eine andere Farbe oder Optik bevorzugen würden. Man sollte dazu wieder den Mut haben.

Carsten Dürer
- Chefredakteur PIANONews -

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