Ein Klavier für Ihre Musik.

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Magazin

05.12.2019

Tipps in Buchform?

Liebe Klavierliebhaberinnen und -liebhaber,

gerade in den angelsächsischen Ländern ist es ein großes Thema: Ratgeber. „How to …“-Bücher scheinen jedes nur erdenkliche Feld abzudecken, das man sich vorstellen kann. Natürlich ist davon das Klavier als Instrument nicht ausgenommen.

Immer wieder machen sich mehr oder weniger bekannte Autoren daran, Tipps zu geben, wie man ein Klavier stimmt, wie man ein Klavier spielt, wie man das richtige Klavier findet, worauf man achten sollte, wenn man ein gebrauchtes Klavier kauft, zu bewerten, welches Klavier das Beste ist usf. Und im Zeitalter des Internet gibt es natürlich noch weitaus mehr Leute, die Ratschläge geben, um anderen Menschen zu „helfen“ …

Die Fragen, die sich mir immer wieder beim Durchblättern solcher Bücher stellen, sind: Was habe ich tatsächlich gelernt? Was bringt mir dieses Buch dann wirklich für mein Instrument? Kann ich nach dem Lesen wissen, welches Instrument besser, welches wertvoller ist. Weiß ich wirklich, wie ich ein Instrument behandeln muss, wenn ich ein YouTube-Video dazu gesehen habe?

Ich habe niemals mehr über ein Instrument gelernt als wenn ich mich mit Klaviertechnikern, mit Klavierbaumeistern, also mit Fachleuten über das Instrument unterhalten habe. Erst wenn ich mit Erklärungen am „lebenden Objekt“ sehe, dabeistehe, wie man etwas macht, warum und wenn man mir auf meine Verständnisfragen antworten kann, begreife ich, was da passiert. Dann kann ich es allerdings noch lange nicht selber machen. Ein Instrument zu stimmen, verlangt viel Übung, da müsste man schon mindestens zwei Instrument haben, um eines zum Üben für das Stimmen zu haben, das andere für das eigentliche Klavierspiel.

Und ob ein Instrument besser oder schlechter als das andere ist, ist bei einem so individuellen Instrument wie dem Klavier einfach nicht objektiv zu beurteilen. Natürlich lässt sich erkennen, welche Materialien verwendet werden, wie gut Leimstellen verarbeitet wurden etc. Aber letztendlich kommt es darauf an, wie man sich am Instrument fühlt, wie es zu einem „spricht“. Und da helfen dann auch keine Ratgeber und jährliche Übersichten oder etwa die Vergabe von „Preisen“ für das „beste Instrument“. Das kann ein Mensch alleine für andere ohnehin nicht beurteilen, sondern nur für sich selbst.

Also: Wer wirklich sicher sein will, dass er viel weiß über das Instrument, der sollte viele unterschiedliche Instrumente anspielen, sich immer wieder mit unterschiedlichen Klaviertechnikern unterhalten, über Tipps und Tricks. Denn aus Büchern kann man nur selten etwas darüber erfahren, wie man ein Klavier technisch zu handhaben oder zu beurteilen hat.

Carsten Dürer
- Chefredakteur PIANONews -

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